Am zweiten Tag haben wir den Rohling geteilt (schließlich wollten wir zwei Messer schmieden, eins für Liam, eins für mich). Dann haben wir die Drop-Point-Klingenform geschmiedet, den recht unspektakulären Rohblock plangeschliffen, die Schneide erst hohlgeschliffen, dann auch plangeschliffen, den Rücken gerundet und lange mit 150er und 240er Körnung poliert. Schließlich haben wir die Klinge gebeizt, um die Damast-Maserung heraustreten zu lassen. In den Pausen konnten wir schon das Griffholz aussuchen und den Griff handschmeichelnd schmirgeln.
Der Klingenrohling nach Teilung des Damastblockes Auf dem Amboss die geplante Klingenlänge – 12 cm Liam schmiedet die Drop-Point-Spitze. Der Planschliff der ganzen Klinge Dito bei mir – schön plan muss die Klinge zunächst werden. Vorher – nachher: der Planschliff nimmt tüchtig was weg. Für die Schneide wird die Klinge erst hohlgeschliffen – Chefsache. Die Schneide wird immer schmaler.Kurz anschmirgeln, um sauber in der Mitte zu bleiben. Dann wird der Hohlschliff wieder plan geschliffen. Jetzt geht’s ans Polieren – stundenlang. Allmählich zeigt sich Liams Damast… Auch meine Klinge wird poliert – auf dem Amboss, gute Arbeitshöhe! Auch hier stehen locker zwei Stunden Polieren auf dem Programm. Für den Griff haben wir uns ein knorriges Stück Zwetschge ausgesucht. Nicht die letzte Ölung… In der Beize (30%ige Salzsäure bei 45°) zeigt sich die Maserung… …in voller Pracht. Feierabend, wir haben Arme wie Popeye – sind aber stolz und glücklich, das geschafft zu haben!
Spannender Moment: das Härten der Klinge, mit 800 Grad ins Wasser. Wenn’s blöd läuft, reißt oder springt sie dabei und zwei Tage Arbeit sind Schrott. Meine verzog sich erst und brauchte drei Anläufe, bis sie gut war.
Finale furioso: Tag 3